7 Trends vom Salone del Mobile

Mehr als 262'000 Besuchende, über 20'000 Schritte pro Tag – der Salone del Mobile ist ein Event der Superlative. Auf der Messe, in den Showrooms und in den Vierteln der Stadt, Mailand atmet und lebt während der Salone-Woche Design pur. Wir waren da und haben für Sie die wichtigsten Themen und Tendenzen für 2022 zusammengetragen.   

Endlich wieder Salone! (Bild: Andrea Mariani für Salone del Mobile)

Endlich wieder Salone!

SEVENTIES FEVER: DIE 70ER-JAHRE SIND ZURÜCK

Nicht nur die Farben – Rost, Bordeaux, Camel oder Senfgelb – und Muster waren in zahlreichen Kollektionen zu entdecken, auch die Formen und Materialien der Dekade sind omnipräsent – und somit auch diverse Neuauflagen von bekannten Klassikern. Bei Acerbis sichteten wir beispielsweise die «Storet»-Kommode von Nanda Vigo in auffälligem Pink und Poltrona Frau setzt neben typischen 70er-Minimalprints auf luxuriöses Nubuk-Leder.

70er-Jahre Einflüsse bei Acerbis.

STORET-Kommode von Nanda Vigo bei Acerbis.

70er-Jahre Einflüsse bei Kettal.

Gedeckte 70er-Farben bei Kettal.

70er-Jahre Einflüsse bei Poltrona Frau.

Poltrona Frau zeigt Nubuk.

NATURSTEIN IN DER HAUPTROLLE

In allen erdenklichen Farbnuancen wurden Marmor, Quarzit, Travertin und Co. in Mailand gezeigt. Vom Couchtisch bei Minotti bis zum Esstisch aus luxuriösem Patagonia-Marmor bei Casamilano – die massiven Materialien zeigen sich vielseitig und sind dank ihrer feinen Verarbeitung nicht nur echte Hingucker, sondern bieten auch haptisch ein grossartiges Erlebnis.

Naturstein in der Hauptrolle.

Tiefer Couchtisch bei Minotti.

Naturstein in der Hauptrolle.

Starke Musterung, ebenfalls Minotti.

Naturstein in der Hauptrolle.

Patagonia-Marmor bei Casamilano.

DIE FORMEN DER SOFAS SIND RUND UND TIEF

Im Zuge der 70er-Jahre-Einflüsse sind sehr tiefe Ledersofas wie das abgesteppte Modell TWIGGY von Rodolfo Dordoni für Minotti oder die Neuauflage des B&B Italia-Klassikers LE BAMBOLE nur zwei Beispiele im Bereich der Sitzmöbel, die uns in Mailand ins Auge stachen. Passend dazu sind die die ebenfalls sehr tiefen, von Japan inspirierten Couchtische.

Das Klassiker, das «Camaleonda» von B&B Italia, in Weiss.

DIE FARBLICHEN ÜBERRASCHUNGEN: WEISS UND GRÜN

Die allgegenwärtigen Grüntöne (übrigens auch in Form von echten Pflanzen) gehören neben der Überraschungs-Couleur Weiss zu den Trendfarben 2022 und beweisen Wandelbarkeit – und entsprechen genau deshalb dem Zeitgeist. Weiss, vom Fat Cord-Sofa bei Cor bis zum Leder bei Minotti – deren ganze Kollektion so hell war wie noch nie –, wird genauso wie Grün in diversen Materialitäten eingesetzt.

Cor

Cremeweisser Kord bei Cor.

Minotti

Grün gewinnt: Minotti Outdoor.

Molteni

Auch in Kombination passend bei Molteni.

HELLES HOLZ IST TRUMPF 

Passend zu den feinen und oft leicht gedeckten Farbtönen zeigt sich Holz 2022 in hellen Nuancen. Sei es bei Molteni oder Rimadesio, bei Systemmöbeln oder im Bereich Outdoor, die Designer:innen scheinen sich einig zu sein, dass helles Holz – selbst in massiver Ausführung – zeitlos-moderne Leichtigkeit verspricht.

Molteni

Molteni setzt auf helle Nuancen.

Roda

Helles Teak bei Roda.

Rimadesio

Wirkt freundlich und leicht: die Wandverkleidung bei Rimadesio.

EIN HOCH AUF KERAMIK

Seit einiger Zeit erlebt Keramik ein Revival. Neben diversen Objekten, die überall auf der Messe und in den Showrooms der Brands zu sehen waren, fanden wir die als Wandverkleidung eingesetzten Keramik-Kacheln ein sehr spannendes, wie auch überraschendes Element.

Molteni

Keramik-Revival bei Molteni.

OUTDOOR-MÖBEL EROBERN DEN MARKT

Die letzten Jahre haben diesen Trend klar beflügelt: Outdoor-Möbel sind die grossen Überflieger in unzähligen Kollektionen. Ganz besonders gut gefallen haben uns die Kreationen der spanischen Brand Kettal mit hellem Teak in Kombination mit pudrigen Farben und geflochtenen Elementen. Auch die Kreationen von Varaschin mit transparenten Elementen überzeugten.

Kettal

Pudrige Töne bei Kettal.

Veraschen

Transparenz bei Varaschin.

Minotti

Geflochtene Sessel bei Minotti.

Text von Christina Noli
Bilder von Federico Avella & Christina Noli